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Rückenschmerzen

Wenn ein unbekannter kleiner Muskel Probleme verursacht

Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Man kann nicht lange Stehen, muss sich schnell wieder setzen. Gerade nach dem Aufstehen eine Qual, die erst im Laufe des Tages besser wird.

So ist es mir gegangen. Trotz Sport, trotz ausgeprägter Muskulatur im Rücken- und Gesäßbereich, trotz guter Beweglichkeit und Flexibilität in Brust-, Lendenwirbelsäule, Hüftbeuger und hinterer Oberschenkelseite.

Kein Orthopäde oder Physiotherapeut hat die Lösung gefunden, Massagen, Einlagen, Einrenken, Mobilitätsübungen, nichts hat wirklich geholfen. Bis ein junger Chiropraktiker eine zündende Idee hatte. Ein Griff 4 fingerbreit neben und 2 fingerbreit unterhalb des Bauchnabels brachte die Erleuchtung, als mein Körper mit einem stechenden Schmerz auf den Druck des Chiropraktikers reagierte.

Ein verkürzter und verspannter Psoas minor (kleiner Lendenmuskel), der an den Lendenwirbeln ansetzt, durch das Becken läuft und am Oberschenkelhalsknochen endet. Dieser sorgt u.a. auch für die Lordose im Lendenwirbelbereich.

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Durch viel sitzende Tätigkeit kann es zu einer Verkürzung und Verspannung des Psoas Muskels kommen, so dass die Lordose verstärkt wird (Hyperlordose) und schließlich zu Schmerzen im Lendenbereich führen kann. Gleichzeitig kann auch die tiefliegende Muskulatur um die Lendenwirbelsäule erschlaffen.

Gegen die Verspannung des Psoas kann ein Osteopath helfen. Wer das nicht möchte, für den hat der bekannte amerikanische Physiotherapeut Kelly Starret eine Übung, die sich "Psoas Smash" nennt und mit einem Tennis- oder Hartschaumstoffball und einer Kettlebell oder einem anderen Gewicht ausgeführt wird.

Dafür lege ich mich mit dem Rücken auf den Boden, ziehe die Knie an und stelle die Füße auf. Dadurch wird der Psoas erstmal entlastet. Nun suche ich mir mit dem Ball die Stelle, an der der Psoas minor entlangläuft. Ca. 4 fingerbreit neben und 2 fingerbreit unterhalb des Bauchnabels. Übe ich dort Druck aus, sollte ein leichter oder auch heftiger (je nach Verspannung) stechender Schmerz zu spüren sein. Man muß ein wenig suchen, um den Punkt zu finden.

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Ich lasse den Ball auf dieser Stelle und stelle von oben ein Gewicht darauf (z.B. eine 8 kg Kettlebell). Nun versuche ich den Bereich zu entspannen und den Ball durch die Gewebeschichten absinken. Es dauert etwas, bis man richtig entspannen kann, doch es funktioniert und der Ball bewegt sich Richtung Lendenwirbelsäule. Dadurch kommt es zu einer Dehnung des Psoas minor und einer darauf folgenden Entspannung. Das angewinkelte Bein auf der zu bearbeitenden Seite 10x ausstrecken und wieder anziehen, verstärkt den Übungseffekt. Wenn ich eine Entspannung spüre und der Schmerz sich gebessert oder aufgelöst hat, wechsele ich auf die andere Seite des Bauchnabels und wiederhole dort den Vorgang.

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Beitrag vom XX.XX.2022

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